Alles andere als neuartig: Weg frei für Vermarktung von Hanfblättern in Europa
Hanfblätter sind ein traditionelles Lebensmittel und deshalb für die Vermarktung in Europa zugelassen. Darauf hat sich nach monatelangen Diskussionen die Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission geeinigt. Hanfblätter sind demnach keine neuartigen Lebensmittel und werden daher im Novel Food-Katalog ausdrücklich als traditionelle Lebensmittel aufgeführt. Die entsprechende Änderung im Katalog ist heute erfolgt. Damit ist der rechtssichere Weg für den freien Handel und Verkauf von Hanfblättern für Tee und teeähnliche Erzeugnisse in Europa endlich geebnet.
„Unsere wissenschaftlichen und historischen Nachweise haben über die Vorurteile gesiegt“, freut sich Daniel Kruse, Geschäftsführer von Hempro International und Präsident des europäischen Fachverbands der Hanfindustrie (EIHA). „Die EIHA konnte zweifelsfrei belegen, dass in mehreren EU-Mitgliedsstaaten Hanfblätter bereits vor 1997 traditionell
als Lebensmittel, insbesondere als Tee, konsumiert wurden – damit ist die Neuartigkeit endgültig vom Tisch.“
Als Pionier und anerkannter Fachmann der deutschen Nutzhanfbranche hat Kruse schon 1996 in seinem Einzelhandelsgeschäft in Düsseldorf Hanftee verkauft. Heute ist sein Unternehmen Hempro International der
größte Hanf-Lebensmittelhersteller in Mitteleuropa. Die Produktion von Hanfblättern als Zutat von Hanftee erfolgt mittlerweile in Kooperation mit Hanf Farm an der Müritz. Beide Unternehmen gehören zur börsennotierten SynBiotic SE Unternehmensgruppe (XETRA: SBX), die sich auf Nutzhanf und Cannabis spezialisiert hat.
In den vergangen drei Jahren mussten viele Hanfbauern sowie Groß- und Einzelhändler empfindliche finanzielle Einbußen aufgrund der behördlichen Willkür hinnehmen. Namhaften Teeproduzenten war Hanftee zwischenzeitlich einfach „zu heiß“.
„Ich freue mich, dass die von mir im Jahr 2022, in enger Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der EIHA, gestartete Initiative zu Hanfblättern und deren Status als traditionelles Lebensmittel zu einem so positiven Ergebnis geführt hat. Ich bin unserem Team für seine Arbeit und der EU-Kommission für ihre Klarstellung sehr dankbar. Das ist ein
großer Erfolg für unseren Sektor. Die Entscheidung aus Brüssel wird unserer Branche endlich weiteren Aufwind und erhebliche Umsatzzuwächse bringen“, so Kruse. „Als Hempro International haben wir unser eigenes Hanftee-Sortiment immer standhaft gegenüber den deutschen Behörden verteidigt. Jetzt können wir unser Sortiment weiter
ausbauen und unseren Endkunden die gewünschte Vielfalt an Hanfteesorten anbieten. Aber vor allem können wir unsere früheren und neuen Großkunden aus der Teeindustrie wieder erfolgreich beliefern.“
Am 8. und 9. Juni findet in Brüssel die 20. EIHA Konferenz statt. Auf dem wichtigsten europäischen Event zum Thema Industriehanf stellen internationale Referenten die neuesten Entwicklungen und Zukunftsaussichten der Nutzhanfbranche vor.